Fasten - Eine Wohltat für Körper & Seele

Haben Sie schon mal gefastet? Also ich meine so ganz auf jegliche feste Nahrung verzichtet. Genussmittel wie Koffein, Nikotin, Alkohol und Zucker sind während einer Fastenzeit absolutes Tabu! Überlegen Sie bitte kurz: Wäre das ein äußerst großer Verzicht für Sie?

Warum ist Fasten empfehlenswert?

Beim Fasten geht es um die innere Reinigung und die Ausscheidung von Giftstoffen.  Es kann als Prävention bzw. Therapie bei bestimmten Erkrankungen dienen. Für viele Menschen bedeutet das Fasten auch eine Möglichkeit, um sein Gewicht zu reduzieren und lästige Pfunde loszuwerden. Die Gewichtsreduktion stellt jedoch nur einen positiven Nebeneffekt dar. Vielmehr kann das Fasten einen wunderbaren Einstieg zu einer gewünschten und bei manchen sicherlich auch notwendigen Ernährungsumstellung sein, bei der man langfristig sein Gewicht reduzieren und auch halten kann. 

Die Vorteile des Fastens auf einen Blick:

  • Sie gewinnen neue Energie
  • Ihre Sinne werden geschärft
  • Fasten führt Sie zur inneren Mitte
  • Sie werden dadurch ruhiger und ausgeglichener
  • Sie gewinnen dabei neue Einsichten und Perspektiven
  • Schlacken- und Giftstoffe werden ausgeschieden
  • Körperliche Beschwerden wie bspw. Rheuma, Migräne, Allergien und Blutdruckprobleme werden gelindert bzw. können ganz ausgeheilt werden
  • Ihre Fettreserven werden abgebaut
  • Fastet man zusammen mit anderen, ist dies motivierend und verbindend

Daran denken ist das eine – die wirkliche Umsetzung gestaltet sich oftmals nicht so einfach. 

Ist Fasten wirklich so kompliziert wie viele vielleicht denken?

Zeit
Fastenzeit vorab einplanen

 

Das sog. Timing passt irgendwie meist schlecht. Immer gibt es irgendwelche Termine. Seien es Geburtstage, Familienfeiern, Firmenfeiern, Freunde treffen etc. Man schiebt es auf und schwuppdiwupp ist das Jahr rum.

Man sollte sich schon vorab Gedanken machen und einen festen Termin und Zeitraum für das Fasten einplanen.

Mindestens 7-10 Tage werden benötigt, wenn man das erste Mal fastet. Sie brauchen vor dem eigentlichen Fasten die Zeit, um den Körper auf den Nahrungsentzug vorzubereiten. Dabei sollte man 1-2 Tag für die Entlastung und Kostreduktion einplanen.

 

 

Danach folgt das eigentliche Fasten (ca. 5 Tage) und anschließend sollten Sie sich mindestens 2 Tage für das Fastenbrechen und den Kostaufbau Zeit nehmen.

 

Wer bereits Erfahrungen mit dem Fasten gesammelt hat, kann das eigentliche Fasten durchaus auf bis zu 10 Tage verlängern. Dabei sollte man dann aber auch 3 - 4 Aufbautage mit einplanen. 

Essentiell beim Fasten ist es, dass Sie sich in der Fastenzeit die nötige Ruhe und Zeit für sich selbst gönnen. Sie können also gegebenenfalls auch zu Hause fasten.

 

Fasten an der Ostsee
In der Gruppe fasten an der Ostsee

 

Am Besten jedoch ist es, wenn man komplett dem Alltag entflieht und das Fasten mit einer Auszeit verbindet. So läuft man nicht die Gefahr, dass doch noch irgendwas oder irgendwer dazwischenkommt. Ist man an einem anderen Ort, kann man viel besser abschalten und sich voll und ganz auf das Fasten einlassen. Denken Sie immer daran, es geht beim Fasten um SIE und darum, Ihrem Körper und Ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun

 

Am leichtesten fällt das Fasten, wenn man es in einer Gruppe von Gleichgesinnten und unter Anleitung von Fastenerfahrenen macht. In der Gemeinschaft hilft man sich gegenseitig, tauscht Erfahrungen aus und arbeitet an einem gemeinsamen Ziel.

Die zwischenmenschlichen Kontakte intensivieren sich, man lernt neue Leute kennen und hat viel Spaß zusammen. Somit geht das Fasten quasi wie fast von alleine. Sie dürfen sich dabei die Zeit nehmen, um in Ihren Körper hinein zu spüren und um ganz bei sich sein. 

Für wen sind Fastenkuren geeignet?

Fastenkuren dienen einem gesunden Menschen zur inneren Reinigung. Der zeitweise freiwillige Nahrungsverzicht hat immer eine positive gesundheitliche und seelische Wirkung. 

 

Desweiteren kann das Heilfasten auch als „Heilmittel“ eingesetzt werden und wird von vielen Naturheilkundigen empfohlen. Es gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, bei denen das Fasten angezeigt ist:

  1. Rheumatische Erkrankungen / Degenerative oder entzündliche Gelenkerkrankungen
  2. Allergien und Asthma
  3. Durchblutungsstörungen
  4. Adipositas
  5. Migräne
  6. Chronische Lebererkrankungen
  7. Darmerkrankungen (wie Morbus Chron, Colitis ulcerosa)
Weg der Gesundheit
Auf dem Weg zur gesunden Lebensweise

 

Dient das Fasten zu Heilzwecken, dann sollte es immer als eine Art Initiator für eine verbesserte Ernährungs- und Lebensführung angesehen werden. Das Fasten kann in vielen Fällen durch optimierte Stoffwechselvorgänge zu enormen Heilerfolgen führen. Für eine dauerhafte Verbesserung des Gesundheitszustandes muss jedoch die Ursache genau erkannt und abgestellt werden. Bei vielen der o. g. Erkrankungen spielt falsche Ernährung eine sehr große Rolle. Diese muss durch eine gesunde und vitalstoffreiche Ernährung abgelöst werden. Eine Fastenkur dient im Idealfall als ein leichter Einstieg in eine vollwertige, gesunde Ernährung. Anschließend bietet sich  Ernährungsberatung an, die Ihnen parallel bei der Einführung in eine gesunde Lebensweise hilft.

Wer sollte nicht fasten?

Menschen, die chronisch krank sind oder regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten vor Beginn einer Fastenkur ihren Arzt um Rat fragen. Für Menschen mit Vorerkrankungen eignen sich spezielle Fastenkliniken, bei denen eine Fastenkur bis zu 2 Wochen oder auch länger dauern kann und unter ärztlicher Aufsicht und Begleitung erfolgt.

 

Nicht geeignet ist das Fasten für: 

  • Kinder & Jugendliche unter 16 Jahren
  • Schwangere und Stillende
  • Geschwächte und untergewichtige Menschen

Was passiert denn mit unserem Körper, wenn wir uns dazu entschließen zu fasten?

Es treten ganz wesentliche Stoffwechselveränderungen ein, wenn der menschliche Organismus über mehrere Wochen zu wenig bzw. keine Nahrungsenergie erhält. Damit unsere Körperfunktionen erhalten bleiben schaltet unser Körper zunächst einmal auf den sog. Hungerstoffwechsel um.

Unser Stoffwechselumsatz wird bei einer verminderten Nahrungsaufnahme gedrosselt und es kommt zum Abbau der gespeicherten Nahrungsenergien.

 

Zur Deckung des Energiebedarfs bedient sich unser Organismus aus den folgenden Depots:

  1. Glykogen (dem Kohlenhydratspeicher der Muskeln und Leber)
  2. Fette (gespeichert in Fettzellen) und 
  3. Körpereigene Eiweiße (nur begrenzt abbaubar)

Fette, unsere langfristigen Energiereserven beim Hungerstoffwechsel

Altlast
Altlasten loswerden bei einer Fastenkur

 

Das Fasten wird vorab durch eine eine gründliche Darmentleerung eingeleitet und damit schaltet der Körper automatisch auf sein natürliches Programm „Innere Ernährung“ um.

Nun gewinnt er seine Energie nicht mehr durch die äußere Zufuhr von Nahrungsmitteln, sondern durch den Abbau alter Eiweiß- und Fettdepots. Fett hat die Eigenschaft, Toxine und Säuren zu binden.

  

Dabei entsteht beispielsweise ein Keton, das sog. Aceton, welches nicht verwertet werden kann und über die Atmung ausgeschieden wird. Dies erklärt auch den entstehenden Mundgeruch bei Menschen, welche länger nichts essen. 

Unsere Fettdepots sind also wahre Lagerstätten von Altlasten und durch unseren aktivierten „Inneren Arzt“ können diese Gifte gelöst, neutralisiert und ausgeschieden werden.

Warum wird das Fasten nicht als ein unangenehmer Hunger empfunden?

Das Fasten ist ein gewollter Hungerzustand. Entscheiden Sie sich dazu eine Fastenkur zu machen, dann entscheiden Sie sich auch bewusst dazu, auf feste Nahrung zu verzichten. Dies ist der große Unterschied im Gegensatz zum eher ungewollten Hungerzustand durch weniger Nahrungsaufnahme.

 

Wenn wir eine Fastenkur machen, dann ist dies auch zeitlich begrenzt und die meisten Menschen verbinden neben der Gewichtsreduktion auch weitere positive Effekte für Körper und Geist. Somit wird der Hunger auch als weniger unangenehm empfunden. 

 

Das Hungergefühl während des Fastens kann man folglich durch eine mentale positive Einstellung vermindern. Vieles im Leben, und somit auch das Fasten, ist eine Kopfsache. Viele Menschen die mit Fasten schon Erfahrungen gesammelt haben, sprechen vom „Loslassen“ aus dem Alltag, das wohltuend für Körper, Geist und Seele sei. Belastende Gedanken und Erwartungen verlieren in der Fastenzeit an Bedeutung. Man wird beim Fasten dazu ermutigt sich fallen zu lassen.

Glückshormone
Fasten steigert das Glückshormon Serotonin

 

Durch das Fasten verändert sich der eingangs erwähnte Stoffwechsel (Hungerstoffwechsel) und man nimmt seinen Körper anders wahr. Grund dafür ist die veränderte Ausschüttung unterschiedlicher Hormone. So können beispielsweise "Stresshormone" wie Adrenalin und Cortisol gesenkt und das sog. „Glückshormon“ Serotonin gesteigert werden. Gesteigertes Serotonin bedeutet im Endeffekt die Steigerung des eigenen Wohlbefindens

Teil einer Fastenkur sind u. a. auch Einläufe, welche dabei helfen das Hungergefühl zu reduzieren. Es ist Teil des Heilfastens wenigstens alle 2 Tage einen Einlauf durchzuführen. Durch die innere Reinigung werden fettlösliche Schadstoffe freigesetzt und sammeln sich im Dickdarm und werden nicht automatisch ausgeschieden. Diese müssen also mit Hilfe eines Einlaufes entfernt werden. Empfehlenswert ist hierfür ein sog. “Reise-Irrigator”, welchen man in Sanitätshäusern und auch im Internet kaufen kann.

 

Eine sanfte Alternative zum Heilfasten bietet das Basenfasten. Dabei verzichtet man für einen vorgegeben Zeitraum auf jegliche Genussmittel (Kaffee, Alkohol, Nikotin, Zucker etc.) sowie alle tierischen Lebensmittel und ernährt sich ausschließlich von basischer Kost.

Wann fastet man am besten?

Prinzipiell kann man das ganze Jahr über fasten. Einige Fastende ziehen dabei auch noch die Mondphasen mit in Betracht, wobei abnehmende Mondphasen zum Fasten ideal sind. Wer im Jahr gerne zwei Mal fasten möchte, sollte idealerweise im Frühjahr und im Herbst fasten.

Fasten sollte jeder ausprobieren

Wege zum Ziel
Fasten kann ein Wegbereiter sein

 

Wie bereits erwähnt, kann das Heilfasten sehr gut zur Verbesserung der eigenen seelischen Befindlichkeiten beitragen. Wir gewinnen durch das Fasten Abstand von der Hektik des Alltags. Durch den bewussten Verzicht auf Konsum und Ablenkung, gelingt es uns inne zu halten und unserer inneren Stimme zuzuhören. Während der Fastenzeit kann man sich gut mit den wichtigen Fragen seines Lebens auseinandersetzen bzw. hinterfragen, ob die Richtung noch stimmt.

 

Es ist somit eine gute Gelegenheit, Entscheidungen zu treffen oder Veränderungen herbei zu führen.

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