Säure-Basen-Balance durch eine Basische Ernährung

In der Natur laufen alle chemischen Vorgänge in einem bestimmten Milieu ab und alle diese Abläufe sind auf einen bestimmten Säuregrad angewiesen. Eine Übersäuerung des Waldbodens beispielsweise hat drastische Auswirkungen und sorgt für Schäden an den Bäumen.

 

Unserem Organismus geht es genauso, denn in unserem Körper laufen ebenfalls ständig chemische Vorgänge ab, welche unseren Stoffwechsel, unsere Muskel- und Nerventätigkeit sowie unsere lebensnotwendigen Auf- und Abbauvorgänge in allen Körperzellen bestimmen. Nur wenn in unserem Blut und in den Flüssigkeiten in und zwischen den Körperzellen ein gleichbleibender Säuregrad herrscht, dann können alle Auf- und Abbauvorgänge sowie die Energiespeicherung und -gewinnung reibungslos ablaufen.

Säure-Basen-Ausgleich
Die Säure-Basen-Balance herstellen mithilfe einer basischen Ernährung und gesunden Lebensweise

 

Eine Abweichung kann bereits für Störungen und Fehlregulationen im Organismus sorgen und es kann zu Beschwerden und Krankheiten kommen. Bei vielen Erkrankungen ist die Schulmedizin überfragt und findet nur ungenügende Erklärungen zu ihren Ursachen.

 

Die Naturheilkunde sieht in der heutigen Übersäuerung und in der Lebensführung einen Zusammenhang mit dem Auftreten vieler Beschwerden. Einen Ausgleich zu schaffen ist gar nicht so schwer und kann mit einfachen Mitteln erfolgen. 

Die Basische Ernährungsweise

Damit die Körpervorgänge reibungslos funktionieren können benötigen wir, wie eingangs bereits erwähnt, ein gleichmäßiges Milieu, d. h. wir benötigen ein ausgeglichenes Säure-Basen-Verhältnis.

Das heutige Problem liegt an einem Überschuss an Säuren und einem Mangel an Basen. Wir erkranken an den Folgen einer chronischen Übersäuerung, da die moderne Lebensweise und das heutige Essverhalten zu viele säuernde Elemente enthalten.

Säuren werden über die Nahrung aufgenommen oder sie entstehen im Körper durch Stoffwechselvorgänge.

Basische Lebensmittel
Basische Lebensmittel dienen zur Entsäuerung des Körpers

 

Schon im 15. Jahrhundert erkannte Paracelsus die Wichtigkeit einer vollwertigen naturnahen Kost, um unsere Körpersäfte zu stärken. Um 1900 verwies der österreichische Arzt Dr. Franz Xaver Mayr im Rahmen seiner Verdauungslehre immer wieder auf den Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes.

Ragnar Berg, ein schwedischer Chemiker und Ernährungswissenschaftler hat die Ernährung mit basischen Lebensmitteln in der Zeit von 1905 bis 1937 bekannt gemacht und seit ungefähr 1940 gehört der Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts zur Grundtherapie in der Naturheilkunde

Wie bei so vielen Alternativen, steht die Schulmedizin dem eher skeptisch gegenüber, doch es gibt immer mehr Ärzte heute, die dem Thema Übersäuerung und Entsäuerung offen entgegentreten.

Wer sagt mir, dass ich sauer bin?

Zu allererst: Unser Körper! Wir haben es irgendwie verlernt, dass körperliche wie auch seelische Beschwerden ein Hilferuf unseres Körpers sind. Viel zu schnell greifen wir nach Medikamenten, verdecken somit die Warnsignale, anstatt nach den Ursachen zu suchen und diese zu beheben.

Hautausschlag
Hautausschlag kann ein Zeichen der Übersäuerung ein

 

Allgemeine Krankheitszeichen

  • anhaltende Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • chronische Erkrankungen wie Rheuma und Gicht
  • entzündliche Bindegewebsschäden
  • anhaltende Entzündungen oder auch Eiterungen
  • Durchblutungsstörungen (kalte Füße und Hände, Migräne)
  • Neurodermitis und Allergien
  • chronischen Magen-Darm-Störungen
  • Pilzinfektionen

Der Einfluss des ph-Werts auf unseren körper

Der pH-Wert ist für uns äußerst wichtig, denn ein Ungleichgewicht an Basen und Säuren kann zu Krankheiten und Alterung führen. Mit dem pH-Wert misst man den Grad einer sauren bzw. basischen Reaktion in einer wässrigen Lösung. Unser Körper besteht zu 70 % aus Wasser und somit laufen sämtliche Stoffwechselreaktionen in einer wässriger Umgebung ab. Unser Blut ist das Haupttransportmittel für alle möglichen chemischen Substanzen durch unseren Körper und von daher ist es vor allem dort besonders wichtig einen gleichmäßiger pH-Wert von ca. 7,4 zu halten.

Unser Körper reguliert den ganzen Tag das Säuren-Basen-Gleichgewicht, welches durch die 

Puffereigenschaft des Blutes und des Gewebes, dem Gasaustausch in der Lunge und den Ausscheidungsmechanismen der Niere erfolgt. Diese Pufferkapazität bedeutet für den Körper, dass er aus eigener Kraft und ohne die körpereigenen Reserven anzugreifen, den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Die körpereigenen Reserven befinden sich dort,wo eingelagerte basenbildende Mineralstoffe sind, wie bspw. in Knochen & Knorpel, Zähnen und im Haarboden.

Ist eines dieser Puffersysteme gestört, wird es soweit es möglich ist, von einem anderen übernommen. Folgende Organe sind am Puffersystem beteiligt: die Nieren, der Darm, die Lunge, die Haut, die Knochen und die Leber. Die Pufferung des Blutes ist besonders wichtig, von daher sind auch so viele Organe direkt und indirekt daran beteiligt. Bei einer Erkrankung eines Organs werden meistens auch andere Organe in Mitleidenschaft gezogen.

Was beeinflusst die Säure-Basen-Balance?

Schlacken im Körper sind ungesund
Stoffwechselschlacken machen uns sauer

 

Der Ausgleich zwischen den sauren und basischen Verhältnissen im Körper, werden vor allem durch die Ausscheidungswege, der am Puffersystem beteiligten Organe, geregelt. Unser Körper kann jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Säuren täglich ausscheiden. Bleibt nun auf Grund einer zu schnellen Zufuhr oder wegen einer körperlichen Fehlfunktion ein Rest von Säuren im Körper, dann muss dieser eingelagert werden und es entstehen sog. Stoffwechselschlacken. Diese Schlacken lagern sich überall ein, es kommt zu einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts und diese können die Ursache entstehender Krankheiten sein. 

  • Schlacken im Bindegewebe: Falten und Cellulite 
  • Schlacken in den Blutgefäßen: Bluthochdruck, Herzinfarkt & Schlaganfall
  • Schlacken in den Gelenken: Arthrose, Arthritis, Rheuma u. Ä.
  • Schlacken in den Organen: Nieren-, Blasen- und Gallensteine

Die Säure-Basen-Balance wieder herzustellen ist eine kostenlose Gesundheitsvorgsorge, die jeder ermöglichen kann, um gleichzeitig bestehende Beschwerden zu verbessern und auf Dauer kann diese sogar geheilt werden.

Über die Ernährung, die Bewegung und unserer Lebensweise haben wir die Möglichkeit, diese Säure-Basen-Balance wiederherzustellen. 

Basische und säurebildende Lebensmittel

Den wohl wichtigsten Einfluss auf unsere Gesundheit hat die Ernährung. Heutzutage leben wir in einem Überfluss. Eine Übersäuerung durch Fast Food und Fertigprodukte, zu viel Zucker in den Lebensmitteln sowie auch teilweise ein hoher Alkoholkonsum sowie anderer gesundheitsschädigender Genussmittel ist nicht untypisch. 

Je nachdem wie Lebensmittel in unserem Körper verstoffwechselt werden, können wir die Lebensmittel in folgende Kategorien unterteilen:

  1. Säurebildende Lebensmittel
  2. Neutrale Lebensmittel
  3. Basenbildende Lebensmittel

Basische Lebensmittel:

  • alle frischen Obstsorten (nicht gekocht, kein Dosenobst)
  • alle Gemüsesorten (kein Dosengemüse)
  • alle Kräuter und Gewürze
  • alle Sprossen und Keimlinge
  • Mandeln, Erdmandeln, Esskastanien
  • Lupineneiweiß
  • gekeimtes Getreide (z.B. Dinkel, Hirse gekeimt)

Neutrale  Lebensmittel:

  • alle Bio-Getreidearten, außer Weizen, jedoch nur in kleinen Mengen
  • Getreideprodukte (z.B. Haferflocken, Bulgur, Couscous), aber nicht aus Weizen
  • Goldhirse, Braunhirse, Hirseflocken
  • Pseudogetreide (z.B. Buchweizen, Quinoa, Amaranth)
  • Vollkornreis, Parboiled Reis
  • Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Erbsen)
  • Mais
  • Ölsaaten (z.B. Sesam, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Mohn)
  • Nüsse
  • Hochwertige pflanzliche Proteinpulver (z.B. Hanfprotein, Reisprotein)
  • Kakaopulver in Bio-Qualität
  • selbstgemachte Schokolade
  • Eier aus biologischer Landwirtschaft
  • Fisch aus Bio-Aquakultur
  • Bio-Tofu und hochwertig fermentierte Bio-Sojaprodukte (z.B. Miso, Tempeh)

Säurebildende Lebensmittel:

  • alle Produkte aus Weizen, auch Vollkornweizen
  • Getreideprodukte aus Weißmehlen (z. B. Weißbrot, Brötchen, Semmel, Kuchen, Nudeln, Cornflakes, etc.)
  • Fertigprodukte aller Art
  • Milchprodukte (z.B. Käse, Quark, Joghurt etc.)
    Ausnahme: Butter, Ghee und Sahne in Bio- Qualität werden als neutral eingestuft
  • Fleisch- und Wurstwaren
  • Eier aus konventioneller Landwirtschaft
  • Fisch und Meeresfrüchte aus konventioneller Aquakultur
  • stark verarbeitete Sojaprodukte (z.B. das texturierte Sojaprotein TVP)
  • Essig, außer naturtrüber Apfelessig
  • Ketchup, Senf

Bewegung sorgt für Ausgleich

Radfahren an der frischen Luft tut dem Körper gut
Bewegung an der frischen Luft unterstützt bei der Entsäuerung des Körpers

 

Joggen, Fahrrad fahren, Walken, Schwimmen – es ist ganz gleich welche Sportart ausgeübt wird. Es ist nur wichtig sich ausreichend zu bewegen, denn das regt unseren gesamten Organismus an und hilft unserem Körper sich von Säuren zu befreien. Unser Herz-Kreislauf-System, das Binde- und Stützgewebe, die Haut sowie auch die Lungen werden bei einer körperlicher Tätigkeit angeregt und gestärkt. Auch die Funktionsfähigkeit unseres Darms ist abhängig von körperlicher Bewegung. 

Die Lebensweise für einen ausgeglichen Säure-Basen-Haushalt

Neben der Ernährung und Bewegung spielt auch unsere Lebensweise eine wichtige Rolle. Wir sollten unseren Körper und unsere Seele dabei als Ganzes sehen. Sind wir angespannt und stehen unter Dauerstress beeinflusst das unseren Säure-Basen-Haushalt und vergiftet unseren Organismus und wir werden „sauer“. In den meisten Fällen ernähren wir uns in solchen Situation ungesund, essen unregelmäßig, zu viel oder zu wenig, muntern uns mit Seelentröstern wie Schokolade, Zigaretten und Alkohol auf. Es kommt zu einer Fehl- oder Mangelernährung und das verstärkt unsere Leiden.

Es gilt also dafür zu sorgen, eine ausgeglichene und positive Lebensweise zu führen, die es uns ermöglicht, Herausforderungen anzunehmen und uns dabei aber auch die Möglichkeit einer angemessenen Entspannung lässt. 

Der Weg zur Säure-Basen-Balance

Um einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zu erhalten, sollte man schrittweise vorgehen.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Diät, sondern es geht eher darum die Voraussetzungen für ein gesundes und langes Leben zu schaffen. Gesunde können vorbeugend ihr Wohlbefinden erhalten, bereits erkrankte Menschen können ihren Körper unterstützen, um die Erkrankung zu lindern oder möglicherweise auch um zu heilen.

Fastenwochen auf der Insel Rügen
Fastenwanderwochen an der Ostsee zur Entgiftung des Körpers

 

Der 1. Schritt sollte sein, wieder mehr auf die Signale seines Körpers zu achten. 

 

Die Umstellung der Ernährungsweise auf eine basische Kost ist grundlegend um eine Übersäuerung abzubauen. 

Empfehlenswert ist das Fasten, dies entgiftet den Körper und im Anschluss an eine Fastenkur fällt eine Ernährungsumstellung nicht mehr so schwer. Wer noch nie gefastet hat, der hat die Möglichkeit an begleiteten Fastenwanderwochen teilzunehmen. Das Gute daran ist, man ist raus aus dem Alltag und in der Gruppe kann man sich gegenseitig unterstützen und Erfahrungen austauschen. Unter erfahrener Anleitung fällt das Fasten leichter und man erhält Tipps und Motivation, um dran zu bleiben.

Auch das Teilfasten, in Form von Basenfasten, kann ausprobiert werden, indem man einzelne Genussmittel wie Kaffee, Nikotin, Zucker, Weißmehlprodukte und alle tierischen Eiweiße für einige Tage weg lässt. In diesen Tagen ernährt man sich ausschließlich von Obst, Gemüse, Kräutern und vollwertigen Getreideprodukten sowie verschiedenen Kräutertees, verdünnten Säften und stillem Wasser. 
Auch hier hat man die Möglichkeit an Basenfastenwochen teilzunehmen und unter geführter Anleitung seinen Körper auf sanfte Art zu entgiften und zu reinigen.

Man fühlt sich fitter mit einer basischen Ernährung
Eine basische Ernährung tut dem Organismus gut

 

Sie werden merken, dass eine basische Ernährung ihrem Organismus gut tun wird. Man fühlt sich wacher und fitter, Verdauungsbeschwerden können dadurch abnehmen und auch Kreislaufstörungen in Form von kalten Händen und Füßen oder Migräne können abklingen.

 

Langfristig stärkt eine basische Ernährung

  • das Immunsystem
  • vitalisiert Haut, Haare und Nägel
  • beugt Karies vor
  • sorgt für eine schmerzfreie Muskulatur
  • kann chronische Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma lindern

Unser Organismus ist ein ausgeklügeltes System, das jedoch auch unsere Pflege bedarf, um all seinen vielseitigen Aufgaben und Funktionen nachzukommen. Eine optimale Ernährung, dazu eine angemessene Bewegung an der frischen Luft und eine ausgeglichene Lebensweise können für eine bestmögliche Gesundheit sorgen.

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